popoolär! - Februar 2012
Annuluk – Mamangoni
Wenn es draußen schon so kalt, ist es recht und billig, mit ein wenig Sommerflair dagegenzuhalten. Nur: in welche musikalischen Gefilde uns Annuluk führen, ist nicht ganz klar. Sie sind in der ganzen Welt zuhause und haben sich mit grandiosen Livegigs in Windeseile ihr Publikum erspielt. Wir sind gespannt, was in den nächsten beiden Jahren bei Annuluk passieren wird.
bonsaii – Gelbes Blatt
Interessant, wie sich die deutsche Sprache wieder mehr in der Musik verfestigt, quer durch alle Genres. Relativ klassisch bewegen sich in diesem Strom bonsaii, die Leipziger Deutschpopper, die musikalische Solidität mit sanft lyrischen Gesangszeilen versehen. Schöne Sache. Klingt da manchmal delayiges U2-Gitarrenriff durch? Mag sein. Aber so what – gut gemacht ist gut gemacht ist gut gemacht.
Nereden – Serenade für einen Affen
Wie klingt ein Sambarhytmus auf Streichern? Und wie bringt man da Ruhe und Unruhe hinein? Die Instrumentalisten von Nereden machen es vor. Musik, die schwankt – in Stimmung, Erzählweise, Dynamik. Musik, die sich einen Dreck um Glätte schert und freidenkende Stilistiken auf den Sockel hebt. Musik als Kurzgeschichte statt 3-Minuten-Song. Das macht sie immerwiederhörenswert.
Glissa – Hungerland
Klassischer Songwriterpop, möchte man zuerst sagen. Doch Glissa gelingt das Quäntchen mehr: Kopfnickergrooves, honigsanfte Melodien, präsente Stimme, Zuhörtexte. Inzwischen ist die Band ernsthaft in den Startlöchern. Jetzt noch mehr davon, dann sollte der Weg nach draußen gelingen – nicht ins musikalische Hungerland, sondern in den Feinkostladen mit bodenständigen Regionalwaren.
Mantiquttair – Fachta
Wiederholungstäter auf dem popoolär!-Sampler. Die ersten Studioaufnahmen der Prog-Oriental-Instrumentalrocker sind endlich im Kasten, live aufgenommen ohne Overdubs, und diese Lebendigkeit hört man den mal stimmungsvollen, mal knackigen Songs an.